Kolumne: Ach Mann, ach Frau ...

Unsere Autoren Katharina und Michael beleuchten verschiedene Themen aus weiblicher und männlicher Sicht. Diesmal dreht sich alles um Geschenke für die Liebsten.

 achmann achfrau einleitung

GESCHENKE FÜR ERWACHSENE DÜRFEN RUHIG UNVERSCHÄMT UNVERNÜNFTIG SEIN

Gehören Sie zu diesen Menschen, die mit dem Kreise ihrer Liebsten vereinbart haben, sich nichts mehr zu schenken? Dem Konsumwahn zu entgehen? Ich bewundere Ihre Vernunft und möchte Ihnen mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Ihnen entgeht eine so große Bandbreite an Emotionen, die es allein schon wert sind, zu Geburtstag, Weihnachten oder dem St. Hubertustag ein kleines Präsent zu überreichen. ­Aufrichtige Freude, Überraschung, Dankbarkeit und Rührung bis hin zu Neid, Unverständnis, Belustigung oder sogar Abscheu (wenn Sie die Kekse meiner Großtante – Gott habe Sie selig – kennen würden, wüssten Sie was ich meine). In jedem Fall ist da richtig was in Bewegung im Frontallappen. Herrlich.

Vor allem, weil Geschenke oft mit Hintergedanken ausgewählt werden. Das sind mir die liebsten: Der Hans schenkt der Uschi Reizwäsche. Uschi ist gerade schlecht drauf und denkt, das hübsche Negligé sei eine Aufforderung, sich mal wieder ein bisschen mehr für den lieben Hans ins Zeug zu legen. Die ­Stimmung sinkt. Hans musste beim Aussuchen aber lediglich an seine schöne Uschi denken und versteht es als Kompliment, im Sinne von: „Da drin würdest Du fabelhaft aussehen.“ Armer Hans. Das Negligé denkt natürlich gar nichts, wird aber wahrscheinlich keinen großen Auftritt haben. 

Oder andersrum: Uschi schenkt Hans ein Buch. Sie denkt: „Der Hans denkt jetzt bestimmt mal darüber nach, dass er ein bisschen mehr für seine Bildung tun könnte, seinen Horizont erweitern, etwas mehr lesen, statt immer nur fernzusehen.“ Hans denkt gar nichts. Oder vielleicht: „Oh, ein Buch.“ 

Alle Fälle zeigen, dass

  1. Hans und Uschi nicht zu beneiden sind.
  2. Geschenke mit Hintergedanken einfach nicht zünden.

Denn eigentlich sollten sie doch von ­Herzen kommen. Die schönsten Geschenke für Kinder bereiten möglichst viel Genuss, Lärm, Dreck und Spaß. Für ­Erwachsene dürfen sie ruhig unverschämt unvernünftig sein. Etwas, von dem man weiß, dass der zu Beschenkende es sich niemals selbst kaufen würde, aber doch gerne haben ­möchte. ­Augencreme für 50 Euro? Logo.

Katha

Einmal Panzer im Matsch ­fahren? Her damit! Oder einfach etwas, das dem Anderen sagt: „Ich habe mir wenigstens Gedanken gemacht.“

Frohes Fest!
P.S.: Schmuck geht auch … zur Not ;)

Von Katharina Stenner

WEIHNACHTEN, GEBURTSTAGE UND HOCHZEITSTAGE KOMMEN JAHR FÜR JAHR ÜBERRASCHEND UND PLÖTZLICH

Weihnachten, Geburtstage und Hochzeitstage kommen Jahr für Jahr überraschend und plötzlich. Dann heißt es für viele Zeitgenossen, was schenke ich denn meiner Herzallerliebsten. Die Zeit wird immer knapper, die Weihnachtsfeiern mit Freunden und Vereinen immer heftiger und die guten Geschenke-Vor­sätze verschwimmen immer mehr.

Ringe gehen eigentlich immer – welche Ringgröße darf’s denn sein? Keine Ahnung!

Was für untendrunter ist auch nicht schlecht – welche Körbchengröße darf’s denn sein? Die Erklärung mit den Händen reicht leider nicht aus!

Und wieder eine Jahresabschlussfeier weiter erinnert sich Mann an seine Sturm-und-Drang-Zeit. Damals gab es zu Freuden­festen stets Steiff- oder Kuscheltiere. Die kamen eigentlich ­immer gut an – meine ich. Aber, wenn ich so nachdenke, ­Freude über Geschenke beim Partner sieht eigentlich anders aus. Und außerdem, wo sind die vielen Tiere nur geblieben – im Müll oder auf dem Speicher? Ist wohl auch eine blöde Idee, genauso wie Parfum oder ein edles Tröpfchen.

Da kommt mir Jochen Schweitzer in den Sinn: Der bietet doch Actiongeschenke, wie etwa Fallschirmsprünge oder Paragliding. Da müsste ich wohl auch mitziehen, bei meiner chronischen Höhenangst undenkbar.

MichaelDann habe ich die rettende Idee: Ich verschenke gemeinsame Freizeit. Ratzfatz im Internet geschaut, kurz überlegt und gebucht. Ende ­Januar geht es in den Schnee. Und nun kann die ­ Adventszeit wieder richtig genossen werden.

In diesem Sinne:
Frohe Weihnachten
und einen guten Rutsch!

Von Michael Acker

 

Fotos: Adobe Stock © Drobot Dean, mr//media

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