Neugierig sein: 2 Fotografen, 2 Porträts

Rolf K. Wegst und Andreas Maria Schäfer teilen eine große Leidenschaft: das Fotografieren. Der eine arbeitet seit 30 Jahren als Fotojournalist, der andere hat sein Hobby im Ruhestand zum Beruf gemacht. mrlife hat die beiden getroffen und mit Ihnen über ihren Blick durch die Linse gesprochen.

Fotografen4"Meine einzige Qualifikation neben dem Abitur ist der Führerschein“, sagt Rolf K. Wegst, der seit drei Jahrzehnten als Fotojournalist unter anderen für Frankfurter Rundschau, Spiegel, Stern, hin und wieder die Süddeutsche Zeitung sowie die Agenturen dpa und ddp unterwegs ist. Zudem hat der 58-jährige Vater von drei erwachsenen Töchtern am Stadttheater Gießen mehr als 300 Produktionen fotografiert. Und seit einem Vierteljahrhundert gibt er sein fotografisches Wissen an der Marburger Volkshochschule weiter. „Durch die Fotografie lernt man die Vielfalt in unserem Land kennen“, sagt der zweifache Opa, der als Hobbies Fotografieren, Lesen und Faulenzen angibt. Mehrere Tausend Menschen aus der Region haben seine Fotokurse bereits durchlaufen – mit Begeisterung. „Fotografie hat mein Leben verändert“, sagte einer der Teilnehmer.


Die Welt entdecken – Spannendes erleben – Menschen kennenlernen und beobachten. „Ich bin im Grunde eine faule Socke, ein Stubenhocker. Doch die Kamera bewegt mich immer wieder nach draußen.  „Neugierig sein!“, lautet das Motto des Fotografen, der in seinem Leben natürlich auch schon viele Prominente, wie etwa Michail Gorbatschow, Marcel Reich-Ranitzki oder Til Schweiger vor der Linse hatte.

Fotografen2"Bilder erzeugen ein gemeinsames Gedächtnis unserer Kultur"

Ich liebe alle Menschen“, ist das Lebensmotto von Andreas Maria Schäfer, der mit neun Jahren das erste Foto machte. „Dabei habe ich meiner Mutter den Kopf gekürzt. Das habe ich aber erst nach der Entwicklung gesehen“, erinnert sich der 62-jährige Industriekaufmann aus Dreihausen. Er will mit seinen Bildern den Alltag bewahren, das Zeitgeschehen konservieren. „Schließlich bildet die Fotografi e alle Lebensbereiche ab“.

Der Vater von drei erwachsenen Töchtern arbeitet heute freiberufl ich als Zukunftsentwickler und Fotograf. Sein Ziel ist es, die Hemmschwelle zur Fotografie zu senken. „Langsames Fotografi eren steht ganz im Gegensatz zum Husch des Internets“, so Schäfer, dessen Lieblingsgenre die Streetfotografie ist. Deshalb hat er mit Rolf K. Wegst gemeinsam die Marburger Fototage aufgebaut. Und in diesem Jahr veranstalteten die beiden das erste Photo.Spectrum.Marburg mit Ausstellungen, Workshops, Vorträgen, Fotowalks und Fotowettbewerben. „Mit dieser Veranstaltungsreihe wollen wir das Kulturgut Fotografie stärken und gleichzeitig einen niederschwelligen Zugang zur Fotografie bieten. Schließlich erzeugen Bilder ein gemeinsames Gedächtnis unserer Kultur“, so Schäfer.

Text: Michael Acker, Fotos: Rolf K. Wegst, Andreas Maria Schäfer

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